Mercedes-Benz sorgte auch bei der zweiten SL-Generation für viele technische Highlights, die schon bald für andere Hersteller wegweisend waren. Als Sensation galt beispielsweise das mühelos von Hand zu bedienende Verdeck. Innovative Elemente verwendeten die Mercedes-Ingenieure auch bei der Sicherheitstechnik: Der 230 SL war der weltweit erste Sportwagen, der über eine „Sicherheitskarosserie mit formfester Fahrgastzelle und Knautschzonen vorn und hinten“ verfügte. Auf den 230 SL folgte Ende 1966 der 250 SL mit 2,5-Liter großem Reihensechszylinder, der sein Gemisch über eine Saugrohreinspritzung erhielt und mehr Drehmoment als der 230 SL erreicht. Vom 250 SL der Baureihe 113 wurden lediglich ca. 5.000 Exemplare produziert.

Bei dem in dieser Auktion zu ersteigernden Wagen handelt es sich um einen Mercedes-Benz 250 SL der Baureihe W 113 aus dem Baujahr 1967. Dieser Roadster ist ein italienisches Modell, das ein in Italien stationierter US-Soldat im Jahr 1999 mit nach San Diego genommen hatte. 2014 wurde dieser 250 SL dann nach Deutschland importiert. 2017 fand eine Komplettrestaurierung statt – die Gesamtinvestitionen belaufen sich hierbei laut Verkäuferangaben auf über 170.000 €. Matching Numbers sind gegeben, wie viele Besitzer der Roadster insgesamt aufweist ist nicht mehr bekannt. Die Fahrgestellnummer des Mercedes lautet 11304310001579, ein Wertgutachten aus 2018 liegt vor: Darin wurde der Pagode die Zustandsnote 1- verliehen und ein Marktwert von 190.000 € festgestellt.

Ausreichend Profil weisen die Weißwandreifen in der Größe 195/75 auf – diese sind auf originalen 14 Zoll großen Stahlfelgen mit Chromradkappen aufgezogen. Bremsentechnisch sind keinerlei Defizite aufzuzählen, die Achsteile wurden sandgestrahlt und neu lackiert, sämtliche Verschleißteile sowie die Gummibuchsen kamen neu. Der Verkäufer lässt noch erwähnen, dass – da diese Pagode ein EU-Modell ist – der 250 SL über die originale deutsche Hinterachse verfügt.

Lacktechnisch zeigt sich der im originalen Mercedes-Farbton „Tunisbeige-Metallic“ gehaltenen 250 SL in augenscheinlich sehr guter Verfassung. Im Zuge der Restaurierungsarbeiten wurde die gesamte Karosserie entlackt und neu lackiert. Türen, Heckdeckel und die Motorhaube weisen anstandslose Spaltmaße auf und schließen ordnungsgemäß, die Chromstoßstangen präsentieren sich genauso wie die gesamten Chromapplikationen am Wagen glänzend und ohne Beanstandungen. Rost findet sich an der Karosserie des 250 SL offensichtlich keiner, neuralgische Zonen wie bei diesem Modell unter anderem die Radläufe, Endspitzen und das Heckblech zeigen sich frei von jeglicher Korrosion. Äußerliche vom werksoriginalen Zustand abweichende Modifikationen sind nicht erkennbar.

Auch im Interieur wurde der 250 SL einer Restaurierung unterzogen: In Kombination zur Außenfarbe erblickt man im Innenraum ein gut dazu harmonierendes Braun sowie ein schwarzes Pralltopf-Lenkrad welches aus der Heckflosse bekannt ist – zusätzlich ist reichlich Chromzierrat vorzufinden. Der Innenraumteppich ist ebenfalls wie die Vollledersitze in Braun gehalten. Das Leder der Sitze ist noch einwandfrei intakt, die Türtafeln zeigen sich ohne Beschädigungen und das gelederte Armaturenbrett weist keine Risse auf. Zur Ausstattung zählen als wichtigste Merkmale eine Servolenkung, eine Teleskopantenne, ein Windschott und ein Radio „Becker Mexico“.

Chromgerahmte Instrumente liegen im Blickfeld des Fahrers, der fünfstellige Tachometer zeigt eine abgelesene Laufleistung von ca. 48.000 Kilometern an. Alle Instrumente weisen eine anstandslose Funktion auf.

Ein bullig erscheinender Reihensechszylinder mit 2,5-Litern Hubraum und 150 leistenden PS zeigt sich beim Anblick des überaus schönen Motorraums: Auch der Motor wurde einer Revision unterzogen und auf bleifreies Benzin umgerüstet. Die Abgasanlage, alle Leitungen und sämtliche Kabel kamen zudem neu. Geschaltet wird via 5-Gang ZF Handschaltgetriebe: Dieses wurde ebenfalls komplett überholt und stellt eine absolute Besonderheit dar.

Rost ist wie am gesamten Wagen auch am Unterboden des 250 SL überhaupt kein Thema, auf der Unterseite erkennt man zudem den Aufwand der Restaurierungsarbeiten. Augenscheinlich sind keine Ungereimtheiten vorzufinden, das Befinden der Unterseite des Mercedes-Benz kann als äußerst gut bewertet werden. Der Unterboden ist mit Wachs versiegelt worden. Die von dem Designer Paul Bracq kreierte zeitlose Klassiker-Ikone W 113 überzeugt durch ihr sportlich luxuriöses Erscheinungsbild. Dieser komplett restaurierter 250 SL aus dem Baujahr 1967 ermöglicht genussvolle Reisen mit einem Schuss Sportlichkeit: Landstraßen und gutes Wetter bedeuten im 250 SL puren Fahrgenuss.

Datenblatt vom TÜV