Zu den Ikonen der Marke Citroën zählt zweifellos der von Robert Opron gezeichnete SM: Unter seiner extravaganten Hülle verbargen sich einige technische Leckerbissen, die selbst heute bei vielen modernen Fahrzeugen längst nicht selbstverständlich sind. So verfügt der SM unter anderem über mitlenkende Scheinwerfer, eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und natürlich die legendäre Hydropneumatik. Der SM verfügte werksmäßig über einen 2,7-Liter V6 Motor von Maserati, doch es gab auch Modelle, die von einem gewissen Herrn Regenbeau auf Dieselmotorentechnik umgebaut wurden: Ein Grund hierfür war vor allem die Ölkrise 1973. Laut Recherchen wurden knapp 250 Exemplare eines Regembeau Umbaus produziert.

Ein seltenes Modell des sogenannten Regembeau Umbaus kann nun auch in dieser Auktion erworben werden: Dieser hier angebotene Citroën SM mit Dieselmotor stammt aus dem Baujahr 1972, erstzugelassen wurde er bestimmungsgemäß in Frankreich am 22.09. desselben Jahres. Im Jahre 1981 wurde der Citroën SM bei einem Tachostand von 60.000 Kilometern im Kundenauftrag von Regembeau umgebaut. Der Wagen mit der Fahrgestellnummer 00SC00402 weist 2 Vorbesitzer in Frankreich auf, als er nach Deutschland importiert wurde ging er in den dritten und sogleich letzten Besitz eines Oberarztes. Von 1981 an bis 2020 liegen jegliche Rechnungen zum Regembeau-Diesel Citroën vor, somit kann die Geschichte des Fahrzeugs sehr gut nachvollzogen werden. Außerdem liegen zum SM noch 2 Schlüsselsätze bei, eine H-Zulassung besitzt der formschöne Citroën bereits, der TÜV wird vor der Übergabe noch neu erledigt. Matching Numbers sowie ein Gutachten – welches dem SM die Zustandsnote 2 verlieh – sind vorhanden.

In dem Farbton Gold-Metallic erstrahlt die noch im Erstlack gehaltene Karosserie des Citroën SM, ein „Diesel“ Aufkleber am Heck verrät den Umbau. Das Design des SM wirkte damals sehr avantgardistisch, das tut es heute noch: Das Kennzeichen und die mitlenkenden Scheinwerfer, welche hinter einer Glasscheibe sitzen, die Citroën-typischen hintere Abdeckung für die Hinterräder, große Glasflächen seitlich und auch die Glaskuppel am Heck sprechen für sich. Markant zeigt sich auch der Heckabschluss mit den einzelnen jeweils nach außen ragenden Abgasanlagen. Nicht umsonst wurde die Abkürzung SM damals im Volksmund als „Sa Majesté“ übersetzt. Äußerliche Mängel gibt es laut Verkäuferangaben ebenso wenige zu beklagen wie Modifikationen am Exterieur. Ein Unfall ist ebenfalls auszuschließen.

Michelin Reifen der Dimension 205/70 sind auf den werksoriginalen 15 Zoll Citroën-Felgen aufgezogen. Den Pneus ist ein sehr guter Zustand zu attestieren, die Felgen präsentieren sich in gebrauchter Verfassung. Bremsentechnisch sind keine Mängel festzustellen, auch das Fahrwerk zeigt sich TÜV-konform, die Hydropneumatik funktioniert tadellos.

Citroën-typisch geht es auch im Innenraum weiter, so erkennt man ein Einspeichen-Lederlenkrad, eigenwillig geformte Sitze die schon fast an Schalen erinnern und ovale Rundinstrumente. Die beiden vorderen braunen Vollledersitze zeigen schon etwas Patina, jedoch ist das Leder nirgends gerissen und die Sitzpolsterung zeigt sich noch intakt. Der Dachhimmel präsentiert sich in annehmbarer Verfassung, die Türtafeln weisen keine Beschädigungen auf und der Fußraumteppich zeigt sich fleckenfrei. Zudem verfügt das Armaturenbrett über keinerlei Rissbildungen. Zur Ausstattung des SM zählen: Ambiente-Beleuchtung, elektr. Fensterheber, Servolenkung und ein werksoriginales Radio (sehr selten), welches sich in der Mittelkonsole befindet. Modifikationen sind im Interieur keine aufzuzählen.

Allein der Blick auf das Cockpit zeigt die Detailverliebtheit der Citroën-Konstrukteure: Jaeger-Instrumente halten jegliche Informationen bereit. 141.200 Kilometer hat der Wagen bisher gelaufen: Diese Laufleistung kann durch ein teilweise geführtes Scheckheft sowie durch eine reichhaltige Ansammlung an Rechnungen, die akribisch in zwei Ordner archiviert wurden, bestätigt werden. Alle Schalter, Hebel, Anzeigen und Instrumente im Interieur des Citroën zeigen sich voll funktionsfähig.

Statt des werksoriginalen V6-Maserati Motors mit 2,7-Liter Hubraum arbeitet in diesem Regembeau-Umbau ein Reihenvierzylinder-Dieselmotor mit einem Hubraum von 2,3-Litern und 95 PS. Somit sind laut jetzigem Besitzer Verbräuche von 8 Liter pro 100 Kilometer problemlos möglich. Eine Motorüberholung durch die Firma Regembeau wurde 2010 erstmalig durchgeführt, eine weitere sehr umfangreiche Instandsetzung ist ebenfalls wieder bei der Firma Regembeau im Jahre 2016 vollzogen worden. Im Lauf der Jahrzehnte gab man dem Wagen nachweislich seine regelmäßige Pflege, somit verwundert es nicht, dass ein Vielfaches an Geld in den Erhalt des seltenen Citroën investiert wurde, was weit über 100 Rechnungen und Belege dokumentieren. Somit bestehen laut Verkäuferangaben momentan keine anstehenden Arbeiten.

Blickt man auf den Unterboden des Citroën SM Regembeau-Umbaus, so ist hier ein sehr guter Erhaltungszustand vorzufinden, denn Rostlöcher können keine entdeckt werden.